Größer als so mancher Popstar

Wer denkt, eine Live-Darbietung zerstöre sämtliche Vorstellungen, die man sonst beim Hören der Drei Fragezeichen imaginiert, irrt. Nein, wie drei Teenager sehen die Protagonisten Justus Jonas aka Oliver Rorhbeck, Peter Shaw aka Jens Wawrczeck und Bob Andrews aka Andreas Fröhlich zwar wahrlich nicht mehr aus, aber das ist vollkommen egal. Die Leidenschaft und den Enthusiasmus, mit denen sie seit nun mehr 35 Jahren ihren Figuren Leben verleihen, reißt auch auf der Bühne nicht ab und so zogen sie die Zuschauer vom ersten Moment in ihren Bann. Ganze 20.000 Menschen pilgerten am vergangenen Samstag, den 09.08.14, in die ausverkaufte Waldbühne, um den drei Detektiven bei ihrem Fall Phonophobia - Sinfonie der Angst zuzuhören. Eine Menschenmenge, dem selbst ein Waldbühnen-Ordner fassungslos gegenübersteht und anmerkt, dass das die wenigsten Popstars schaffen, die sonst die Waldbühne beschallen. Und wie selbige werden die Drei Fragezeichen tatsächlich empfangen und umjubelt, Standing Ovations am Beginn der Show, mittendrin und natürlich auch am Ende. Dass eine solche Reaktion nicht selbstverständlich ist, sieht man den Drei Protagonisten an, die sichtlich überwältigt von der Fan-Begeisterung auf der Bühne stehen.

Dürfen wir Ihnen unsere Karten zeigen?

Während man bei einem Konzert auf Lieblingslieder wartet, durften auch bei den Drei Fragezeichen bestimmte Phrasen oder Ausrufe nicht fehlen. Tobenden Beifall löste das obligatorische Überreichen der Visitenkarte innerhalb der Handlung aus - in Kombination mit der Phrase „Dürfen wir Ihnen unsere Karten zeigen?“ – ein Running Gag der in wirklich jeder Folge vorkommt. Aber auch kurze Einspieler der Kinderstimmen der Drei Fragezeichen wurden euphorisch vom Publikum gefeiert.
Dass die Drei Fragezeichen neben den drei Protagonisten noch aus einem großen Ensemble von Helfern und Mitwirkenden besteht wurde ebenfalls in der Livedarbeitung deutlich. Neben Technik, Lichtshow, atmosphärischer Livemusik und zusätzlichen Sprechern beeindruckten auch die beiden Geräuschemacher, die jeden Schritt und jede Aktion der Figuren akustisch wiedergaben.
Insgesamt war das Live-Spektakel ein rundum gelungenes Erlebnis, das gleich mehrere Generationen an Hörspielhörern zusammengebracht hat. Wegen des überragenden Erfolgs der Liveshows wurden diese Woche neue Termine für 2015 angekündigt. Wer weiß, vielleicht schaffen sie es ja irgendwann ins Olympiastadion?