Nina und Adrian Hoffmann haben es gewagt: Das junge Paar kündigte die Jobs und machte sich auf gen Paradies. Die Erlebnisse der Hoffmanns auf „ihrer“ einsamen Insel laden zum Wegträumen ein und eignen sich daher ganz besonders gut für eine Hörbuchumsetzung. Doch nicht nur wir waren von Ninas und Adrians Abenteuer so überzeugt, dass wir eine Audible Studios-Eigenproduktion aus der Buchvorlage gemacht haben, auch der Sprecher des Hörbuchs zeigt sich richtig begeistert: „Das Besondere bei dem Buch ist, dass es sich nicht um einen fiktionalen Stoff handelt, sondern um einen Tatsachenbericht, der Filmen wie Cast Away in nichts nachsteht. Folglich schreibt die Realität immer noch die aufregendsten Geschichten“, berichtet Louis Friedemann Thiele: „Der Wunsch vieler Menschen in unserer westlichen Gesellschaft dem hektischen Alltag zu entkommen, wird nicht nur durch die rosarote Brille gesehen, sondern auch kritisch beäugt. Dieses Buch würde ich allen Menschen empfehlen, die mit dem Gedanken gespielt haben ihrem Kosmos zu entfliehen und sich Hals über Kopf in ein Abenteuer stürzen wollen.“

Interview mit Adrian Hoffmann

Im Interview mit dem Hörbücher-Blog erzählte uns Co-Autor Adrian Hoffmann mehr über das Leben auf der einsamen Insel.

Adrian, kannst du bitte kurz beschreiben, wie ein typischer Tag in eurem Inselleben aussah?

Du stellst dich auf den Rhythmus der Natur ein. Wir wachten auf, wenn die Sonne aufging. Dann haben wir erst mal im Hühnergehege frische Eier geholt. Je nach Ebbe und Flut haben wir entschieden, wann der Garten seine Pflege bekommt. Bei kommender Ebbe sind wir an den Strand und haben gefischt. Nina hat beim Fischen nur zugeschaut, denn sie ist Vegetarierin. In der Mittagshitze haben wir gerne mal ein Schläfchen gemacht. Das haben wir von den Locals gelernt. Sehr vernünftig. Und sobald die „Goldene Stunde“ beginnt, geht es wieder an den Strand. Mit Goldener Stunde meinen wir die Abendsonne, die in der Südsee die Inselwelt in Gold taucht. Wirklich wahr. Dann eine Tasse Tee zum Sonnenuntergang trinken. Noch mal fischen. Lagerfeuer. Sternenhimmel. Romantik. Und der Tag ist zu Ende.

Ein beliebtes Gedankenspiel ist es, sich zu überlegen, welche Dinge man auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Welche 10 Dinge sollte man eurer Erfahrung nach auf jeden Fall dabei haben?

Abgesehen vom Trinkwasser braucht man auf jeden Fall: ein Satellitentelefon, Solarpanels, Angelhaken, Macheten und Medizin. Gartenwerkzeug schadet nicht. Ein Glas Nutella. Ein paar Töpfe, bisschen Geschirr und Besteck. Hühner. Und tatsächlich vieles mehr. Vergessen darf man nichts! Sonst hat man ein Problem. „Mensch ärgere dich nicht“ haben wir mitgenommen, damit wir wenigstens ab und zu einen Grund haben, uns zu streiten. Kleidung ist optional.


Auspacken! Nina und Adrian überprüfen nach ihrer Ankunft eines der Pakete.

Ihr habt während eurer Zeit auf der Insel auch einige negative oder sogar gefährliche Dinge erlebt (Zyklon, Besuch der Seegurken-Sammler). Wie oft habt ihr euch während des Jahres gefragt, ob ihr das Leben auf einer einsamen Insel nicht doch komplett unterschätzt habt?

Naja, wir waren anfangs schon etwas naiv. Sicher haben wir alles gewissenhaft geplant, aber die wahren Gefahren haben wir – bis zum Tag X – nicht wirklich ernst genommen. Der Zyklon war lebensbedrohlich, rückblickend gesehen. Wir hatten Glück, dass wir nicht weggespült oder weggeweht wurden. Da gibt es dann aber halt auch die Tage, an denen ist alles so verdammt schön. Die Farbe das Abendhimmels, das Flackern des Lagerfeuers. Da kann man schon leicht in Versuchung geraten, das Leben auf einer einsamen Insel zu idealisieren. Denn diese alltäglichen Momente wiegen die negativen Erfahrungen mehr als auf.

Wie sehen eure Urlaube heute aus? Bereist ihr nach wie vor am liebsten einsame Orte?

Wir leben seit einigen Monaten getrennt. Der erste Satz im Buch lautet „Vielleicht wäre es besser gewesen, wir hätten nie eine einsame Insel betreten.“ Als ich diesen Satz schrieb, hatte ich keine Ahnung, wie alles kommen wird. Mit der Rückkehr in die Zivilisation hat sich vieles verändert. Wir haben das sicher beide nicht so geplant. Aber das kennen wir aus der Inselzeit: Es kommt immer alles anders, als du denkst. Und ja – mich für meinen Teil zieht es noch immer an einsame Orte. Ich brauche das, keine Ahnung, warum.

Ihr wart nach dem Jahr auf der Insel noch ein paar Mal dort, einmal auch mit eurer kleinen Tochter. Wie hat sie auf die Insel und die Einsamkeit reagiert und wie hat sich für euch dadurch das „Inselgefühl“ geändert?

Unsere Tochter war riesig begeistert. Sie liebte es, Kokosnüsse zu sammeln und am Strand Muscheln zu suchen. Sie hat kurioserweise auch gerne zugeschaut, wie ich Fische ausnehme. Abends beim Feuer zusammen sitzen, sich im Sand vergraben, ja das fand sie wunderbar – ein Paradies auch für Kinder. Nach einigen Wochen Einsamkeit war dann aber auch genug. Kinder brauchen andere Kinder, das wissen Nina und ich beide. Unser „Inselgefühl“ hat sich insofern verändert, dass wir realisiert haben: Der Inseltraum neigt sich für uns dem Ende zu. Frühestens in 20 Jahren wieder, wenn die Kleine groß ist – so stelle ich mir meinen Lebensabend vor.


Blick auf die Insel, die für ein Jahr die Heimat der Hoffmanns war.

Welche Erkenntnisse oder Rituale sind euch von eurer Zeit auf der Insel erhalten geblieben und wie integriert ihr diese in euren heutigen Alltag?

Das ist schwierig zu beantworten. Es lässt sich leicht sagen und hört sich gut an, wenn man behauptet, man habe ja so viel gelernt auf Reisen. Wir hatten anfangs gehofft, eine neue Gelassenheit mitnehmen zu können und das Insel-Feeling nach Deutschland zu bringen. Bist du in Deutschland, bist du wieder drin. Der Alltag holt dich schnell ein. Du musst wahrscheinlich versuchen, den Alltag nicht Alltag sein zu lassen. Besser noch ist es, wenn du ihn gar nicht erst als Alltag empfindest, sondern einfach mal zufrieden mit ihm bist. Mein altes Problem. Aber es wird besser. Ich trinke abends immer noch gerne eine Tasse Schwarztee, wie damals auf der Insel vorne an der Sandspitze, mit Blick auf den Horizont. Jetzt halt im Wohnzimmer, mit Blick in der Garten. So beame ich mich kurz in Gedanken zurück und lade meinen Akku.


Nina und Adrian streifen durch den Urwald der Insel.

Welche Bücher habt ihr während eurer Zeit auf der Insel gelesen oder gehört und inwieweit haben sie eure Zeit dort geprägt?

Bücher hatten wir nicht allzu viele. Ein paar Krimis, die wir alle mehrfach gelesen haben. Und ganz wichtig: Wir hatten ein Fisch-Bestimmungsbesuch und ein Fachbuch über die dortige Pflanzenwelt mit dabei. Beides hat uns sehr geholfen, wenn wir uns mal Fragen stellten wie: Ist dieser Fisch essbar? Was machen wir mit dieser Pflanze? Sorry, wir waren in dieser Zeit sehr praxisorientiert, unsere literarische Weiterbildung haben wir etwas vernachlässigt.

Die Themen Aussteigen aus dem Alltag, Selbstversorgung und abenteuerliche Reisen sind schon seit einigen Jahren sehr präsent in Büchern, Hörbüchern, Filmen, Zeitungen oder Zeitschriften – sind das nach wie vor Themen, die euch beschäftigen oder besonders interessieren? Falls ja, habt ihr eine Empfehlung für die Audible-Hörer?

Ich bin gerade mit der „Anleitung zum Inselglück“ und „Ein ganzes Jahr Seychellen“ von Heike Mallad beschäftigt. Gibt es leider noch nicht als Hörbücher. Ich stehe auch auf „In die Wildnis“ von John Krakauer. Das Buch erzählt die Geschichte von Chris McCandless, der 1990 in sein Abenteuer nach Alaska aufbricht. Und am Ende stirbt. Sehr tragisch – aber ich finde, das Buch macht dem Leser die schwer zu beschreibende Motivation nach einem Leben ohne Besitztümer und jenseits der Zivilisation so anschaulich.

Nun ist bei Audible auch das Hörbuch zum Buch erscheinen. Was bedeutet dies für euch?

Wir sind mega stolz. Ich persönlich empfinde es als eine Adelung des Buchs. Ist das zu eitel? Ich freue mich, dass Audible sich dafür entschieden hat, dass “Eine Insel nur für uns” auch zum Hörbuch taugt.

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